Das Fraunhofer-Zentrum Benediktbeuern geht in die Verlängerung

Presseinformation /

Seit fast zehn Jahren hat es sich das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP zusammen mit dem Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau IRB und zahlreichen Partnern zur Aufgabe gemacht, in der Alten Schäfflerei des Klosters Benediktbeuern energieeffiziente Lösungen zur Erhaltung des baukulturellen Erbes und der historischen Bausubstanz in verschiedensten Projekten zu erforschen. Damit entstand das Fraunhofer-Zentrum für energetische Altbausanierung und Denkmalpflege Benediktbeuern. Im Rahmen einer »Gläsernen Baustelle« werden dort die Ergebnisse auch der Öffentlichkeit präsentiert. Nach Abschluss der Grundsanierung und der Anzeige der Nutzungsaufnahme im zuständigen Landratsamt kann das Gebäude nun weiterhin für spannende Forschungsprojekte, aber neuerdings auch für Seminare und Veranstaltungen genutzt werden. Die Leitungen des Klosters Benediktbeuern und des Fraunhofer-Zentrums trafen sich am 19. Juni, um ihr Interesse für eine weitere Nutzung der Alten Schäfflerei durch das Zentrum zum Ausdruck zu bringen.

Alte Schaefflerei Sued-West-Ansicht.
© Fraunhofer IBP
Die Alte Schäfflerei im sanierten Zustand.
Seminarraum in der alten Schaefflerei.
© Fraunhofer IBP
In der Alten Schäfflerei finden künftig Seminare und Workshops für unterschiedliche Zielgruppen statt.

Im Fraunhofer-Zentrum Benediktbeuern bringen die beiden Fraunhofer-Institute Partner aus Denkmalpflege, Architektur, Umwelt sowie der Bauindustrie zusammen, um historische und innovative Materialien und Techniken zu erforschen und zu erproben. Dies passiert direkt am historischen Gebäude der Alten Schäfflerei aus der Mitte des 18. Jahrhunderts wie auch in vorbereitenden Untersuchungen auf dem Freilandversuchsgeländes des Fraunhofer IBP. Die wichtigsten Fragen der energetischen Altbausanierung stammen direkt aus der baulichen und denkmalpflegerischen Praxis. Im Fraunhofer-Zentrum Benediktbeuern werden dazu passende Lösungen erarbeitet. Die Themen umfassen die Felder Energieeffizienz, Ökonomie, Ökologie und Dauerhaftigkeit von Sanierungsmaßnahmen, die Nutzung von erneuerbaren Energien, aber auch Energieeffizienz im städtebaulichen Kontext. Das Zentrum sieht sich in seiner wissenschaftlich fundierten Sammel- und Informationstätigkeit als Vermittler unterschiedlicher Zielgruppen.

 

»In den vergangenen zehn Jahren haben wir mit dem Fraunhofer-Zentrum Benediktbeuern eine erfolgreiche Plattform geschaffen, die innovative Forschung, den Wissenstransfer sowie die Fort- und Weiterbildung relevanter Zielgruppen fördert und sich auch in der Jugendarbeit engagiert«, fasst der Institutsleiter des Fraunhofer IBP, Prof. Dr. Klaus Peter Sedlbauer die Grundidee des Zentrums zusammen. »Deshalb würden wir uns auch sehr freuen, die Zusammenarbeit mit dem Kloster weiterführen zu dürfen.« Am Vorabend der jährlichen Kuratoriumssitzung des Fraunhofer IBP, die in diesem Jahr am 20. Juni in den Räumlichkeiten des Klosters stattfindet, bekundeten die Klosterleitung und Fraunhofer ihr Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit. »Auch für das Kloster ist es eine Bereicherung des Angebots, dass die Fraunhofer Gesellschaft, hier an der Wirkungsstätte ihres Namensgebers Josef von Fraunhofer, weiter aktiv sein möchte«, sagt Pater  Dr. Lothar Bily SDB, Direktor des Klosters Benediktbeuern der Salesianer Don Boscos. Außerdem wird dem Zentrum als Dauerleihgabe aus dem Klosterarchiv eine Glasschmelze aus der Fraunhofer-Glashütte, die ebenfalls auf dem Gelände beheimatet ist sowie einige Originalprismen mit Gravur offiziell als Ausstellungsstücke für die Alte Schäfflerei zur Verfügung gestellt und von der Klosterleitung übergeben.

Die Alte Schäfflerei öffnet ihre Türen für die Öffentlichkeit

Seit dem 7. Juni steht das Fraunhofer-Zentrum Benediktbeuern nun auch offiziell für die Öffentlichkeit offen. Künftig werden dort Seminare sowie forschungsrelevante Workshops und Veranstaltungen der Fraunhofer-Gesellschaft und der Zentrumspartner stattfinden. Ab September werden beispielsweise im Rahmen der IBP-Seminarreihe »Bauphysik in der Denkmalpflege« wesentliche Themen rund um Bauphysik, Energieeffizienz und denkmalpflegerische Maßnahmen an Bestandsgebäuden und Baudenkmalen für die entsprechende Zielgruppe vermittelt.

 

Bereits am 25. Juni werden 48 Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren aus Bayern, Österreich, Italien und der Schweiz im Rahmen eines Workshops mit den IBP-Wissenschaftlern Prof. Dr. Ralf Kilian und Prof. Dr. Martin Krus die Alte Schäfflerei erkunden und sich mit neuartigen Flächenheizungssystemen und reversiblen Innendämmungen beschäftigen. Experimente, die in den letzten Jahren unter anderem von Schülern eines P-Seminars des Klosters Tegernsee mit entwickelt wurden, erklären, unter anderem wie Wärmedämmung funktioniert und warum es in kalten Ecken schimmelt. Dieser Besuch findet im Rahmen der ersten »European Talent School« statt, die in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer Arge Alp und der Fraunhofer-Gesellschaft organisiert wird.

Letzte Änderung: