Klimawandelangepasste Stadtgestaltung

Aufgrund von Hitze sind zwischen 1998 und 2017 laut WHO weltweit etwa 166.000 Menschen gestorben. Besonders Städte heizen sich enorm auf. Dieses Phänomen wird urbaner Hitzeinseleffekt genannt. Gründe für die stärkere Erwärmung und Speicherung der Hitze sind Gebäude und versiegelte Flächen sowie eine erschwerte Luftzirkulation durch die Bebauung. Anpassungsmaßnahmen wie beispielsweise Grünflächen, Frischluftschneisen und Verschattungen können Hitze in Städten reduzieren und somit Todesfälle vermeiden. Diese Maßnahmen zu planen und umzusetzen – also eine klimawandelangepasste Stadtgestaltung vorzunehmen – ist die Aufgabe von Kommunen und Stadtplaner*innen.

Das Fraunhofer IBP unterstützt bei diesem Prozess durch seine Forschung im Bereich Klimafolgenanpassung auf vielfältige Weisen. So liefern die Expert*innen des Instituts beispielsweise Werkzeuge für eine evidenzbasierte Planung von Anpassungsmaßnahmen. Planer*innen können damit Stadtklimasimulationen durchführen, die es ermöglichen, die Wirkung von Anpassungsmaßnahmen bereits im Vorfeld zu berechnen. Dies ermöglicht den Planenden diejenigen Maßnahmen auszuwählen und umzusetzen, die am meisten die Überhitzung reduzieren.

Weiterhin forschen und unterstützen unsere Wissenschaftler*innen bei folgenden Themengebieten:

• Untersuchung und Weiterentwicklung des bauphysikalischen Wirkpotenzials urbaner Oberflächen
• Entwicklung von Handlungs- und Lösungsoptionen in langfristigen Leitbildern und Konzepten der kommunalen Entwicklung (Entschärfung von Brennpunkten, Reduzieren von Dauerbelastungen)
• Entwicklung neuer Technologien für urbane Oberflächen zur Verbesserung der Lebens- und Umweltqualität, Ressourcen- und Energieeffizienz sowie der Klimaresilienz
• Umsetzung und Wirkung von Stadtgrün und Biodiversität
• Bewertung des thermischen und visuellen Komforts der städtischen Plätze für verschiedene Planungsvarianten
• Energetische Auswirkung auf das Quartier durch die Veränderung des Mikroklimas bei verschiedenen Maßnahmen