Bauteilsimulation in der Hygrothermik

Bauteilsimulation
© Fraunhofer IBP
Mithilfe der professionellen Bauteilsimulation lassen sich Schäden von vornherein vermeiden.

Schäden vermeiden: Wirksame Feuchteschutzplanung durch Simulation

 

Vielfach vor allem politisch geforderte Anstrengungen zur Energieeinsparung haben zu einer wesentlichen Verbesserung der Wärmedämmung und Gebäudedichtheit geführt. Damit einher geht allerdings ein gestiegenes Feuchteschaden-Risiko aufgrund höherer Raumluftfeuchten, wodurch die Gefahr von Tauwasserbildung zunimmt. Da außerdem weniger Wärme für die Feuchteverdunstung in den Bauteilen vorhanden ist, stellen auch andere Einwirkungen wie Niederschlagswasser, Tauwasser von außen oder Baufeuchte ein größeres Problem als in der Vergangenheit dar.

Die genaue Betrachtung der hygrothermischen Bedingungen, eine gezielte Feuchteschutzplanung sowie die Identifizierung neuer Lösungsansätze sind deshalb heute wichtiger denn je. Durch sorgfältige Planung und Ausführung des Feuchteschutzes sowie die richtige Materialauswahl lassen sich die meisten Schäden erfolgreich vermeiden.

Ein traditionelles Verfahren zur Feuchteschutzbeurteilung ist das so genannte Glaser-Verfahren. Es berücksichtigt jedoch ausschließlich die winterliche Tauwasserbildung infolge von Diffusion aus dem Innenraum. Andere, für viele Konstruktionen wesentliche Faktoren wie Baufeuchte, Schlagregen oder Sommerkondensation werden hingegen nicht erfasst.

Die hygrothermische Simulationssoftware erlaubt eine realitätsnahe Berechnung aller relevanten hygrothermischen Speicher- und Transportvorgänge in den Bauteilen unter realen Klimabedingungen. Das ermöglicht die Planung eines umfassenden Feuchteschutzes unter Berücksichtigung der energetischen Auswirkungen der Feuchte. Seit 1995, als wir mit der Lizenzierung der Softwarefamilie WUFI® (Abkürzung für: Wärme und Feuchte instationär) begonnen haben, wächst die Nachfrage weltweit.

Durch eine intensive Programmpflege garantieren wir die rasche Umsetzung neuer bauphysikalischer Erkenntnisse sowie die kontinuierliche Erweiterung von Material- und Klimadatenbanken. In Kooperation mit einer Vielzahl internationaler Partner wird die Funktionalität der Programme ständig erweitert u. a. für die Beurteilung von Leckagen, Schadensmechanismen und Alterungsvorgängen.

Die Beurteilung einer Konstruktion anhand hygrothermischer Simulationsverfahren entspricht dem Stand und den anerkannten Regeln der Technik und wird beispielsweise im Rahmen der DIN 4108-3 zur Beurteilung verschiedener Konstruktionen vorausgesetzt.