CIRCONOMY® Hub »Stoffkreisläufe im Bausektor«

Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP in Holzkirchen und das Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW in Leipzig gründen und etablieren den CIRCONOMY® Hub »Stoffkreisläufe im Bausektor«. Die Aufgaben des Hubs bestehen im Ausbau eines Netzwerks physischer Entwicklungszentren zum Baustoffrecycling, sowie in der Entwicklung von Werkzeugen und Methoden, Bauabbruch in gleichwertige oder höherwertige Verwertungsprozesse zu überführen.

Nachhaltigen Einsatz von Rohstoffen und Materialien
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Angesichts der weltweiten Ressourcenknappheit liegen in Wiederverwertungsprozessen wichtige Hebel für einen nachhaltigen Einsatz von Rohstoffen und Materialien. Dennoch werden aktuell nur geringe Anteile im Ressourcenkreislauf belassen und neuen Nutzungen zugeführt. Der steigende Kostendruck aufgrund von Problemen in der Ressourcenverfügbarkeit in der Baubranche verbunden mit dem Sustainable Finance-Gedanken sowie aktuelle Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen in Bezug auf Nachhaltigkeit, agieren als grundlegende Treiber.

Berg aus Bauschutt
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Recycling muss nicht nur ökologisch nachhaltiger, sondern auch ökonomisch vorteilhaft gegenüber der Deponierung von Baustoffen werden, etwa durch gesetzliche Vorgaben und / oder durch innovative sowie effiziente Technologien. Mit der Entwicklung und Erprobung entsprechender Verfahren für die Bauindustrie und das Bauhandwerk sollen die Grundlagen für Trennung, Aufbereitung und Rückführung von Bauabbruch verbessert werden. Dadurch werden Lücken in einzelnen Stoffkreisläufen geschlossen und neue Verwertungskreisläufe geschaffen.

Nachhaltiges Haus in einem Baum
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Das übergeordnete Ziel des CIRCONOMY® Hubs »Stoffkreisläufe im Bausektor« ist die Stärkung von Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft. Dies erfordert eine enge Kombination von technologischer und sozio-ökonomischer Forschung verbunden mit Aktivitäten und Initiativen für Vernetzung und Wissenstransfer. Innerhalb des CIRCONOMY® Hubs werden gemeinsame, unternehmensübergreifende Wertschöpfungszyklen identifiziert und erforscht. Hierauf aufbauend werden in Prototypen-Labs entsprechende Verfahren, Materialien und Lösungen im Technikums-Maßstab zur Marktreife entwickelt.

Technischer Fortschritt
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Der CIRCONOMY® Hub »Stoffkreisläufe im Bausektor« setzt auf technologische Entwicklung und die Antizipation veränderter Rahmenbedingungen, um Kreisläufe einzelner Baumaterialien zu vervollständigen. Konkret betrifft das u.a. folgende Bereiche:

  • Physikalische, chemische und sonstige Trennverfahren für Stoffverbindungen und Verbundstoffe
  • Recycelbare Baustoffe inkl. Entwicklung neuer, biobasierter Materialien (z.B. Alternativen zu bestehenden WDVS)
  • Sortier- und Detektionssysteme (z.B. für Asbest) für Recyclingbetriebe
  • Integration von Wiederverwertungsstrategien im Planungs- und Bauprozess

Darüber hinaus sollen Werkzeuge und Methoden entwickelt werden, um ganzheitliche und optimierte Stoffkreisläufe im Bausektor zu schließen.

Eine wichtige Aufgabe des CIRCONOMY® Hubs besteht ferner im Wissens- und Innovationstransfer für die angesprochenen Technologiebereiche. Der Hub »Stoffkreisläufe im Bausektor« bildet ein Bindeglied zwischen Wissenschaft, Industrie und Gesellschaft und organisiert den dauerhaften Dialog zwischen den Akteursgruppen. Nach außen hin strebt der Hub eine internationale Positionierung als Exzellenz- und Innovationsnetzwerk für Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie an.

Veranstaltungen

Im Rahmen der CIRCONOMY® Initiative und des CIRCONOMY® Hubs »Stoffkreisläufe im Bausektor« finden verschiedene Veranstaltungen mit Vertreter*innen aus Politik, Privatwirtschaft, Dienstleistung und Forschung statt.