Glasschaum Reapor®

Glasschaum

Die vielfältige Nachfrage aus der Industrie nach faserfreien Absorberwerkstoffen für den Immissionsschutz gab Anlass zur Entwicklung neuer offenporiger Werkstoffe.

 

Weitere Informationen

Gesinterte offenporige anorganische Schaumstoffe - ein Widerspruch?
Die vielfältige Nachfrage aus der Industrie nach faserfreien Absorberwerkstoffen für den Immissionsschutz gab Anlass zur Entwicklung neuer offenporiger Werkstoffe. So wurde bereits in den 1980er Jahren ein mineralorganischer Gipsschaum auf der Basis von REA-Gips, der als Sekundärrohstoff bei der Rauchgasentschwefelung anfällt, Wasser und einem Prepolymer formuliert, der heute mit Erfolg in Bürotrennwandsystemen als Schallabsorber eingesetzt wird.

In den letzten Jahren wurde ein Verfahren entwickelt, mit dessen Hilfe nichtbrennbare, anorganische Schaumstoffe (REAPOR®) mit einem definiert einstellbaren Mikro- und Makroporengefüge hergestellt werden können, deren Eigenschaftsprofil an die unterschiedlichsten Anforderungen angepasst werden kann.

Diese Leichtwerkstoffe sind mechanisch belastbar, nichtbrennbar, kreislaufgerecht, haben ein hohes Schallabsorptionsvermögen, eine geringe Wärmeleitfähigkeit, gute chemische Beständigkeit und lassen sich leicht bearbeiten. Durch eine entsprechende Auslegung des REAPOR®-Porengefüges können beispielsweise breitbandige Schallabsorber für feste Fahrbahnen von Schienenfahrzeugen oder hoch wärmedämmende Mauerwerkstafeln realisiert werden.

Produktionsanlage für Reapor-Schaumstoffe
© Fraunhofer IBP
Herstellungsmaschine.

Bei der Herstellung werden preiswerte, silikatische Leichtzuschlagstoffe, z.B. Blähglasgranulat aus Altglas mit einer wasserhaltigen Sinterhilfsmittelformulierung beschichtet. Aus dieser formbaren Masse können mittels konventionellen Formgebungsverfahren (Pressen, Extrudieren etc.) Formkörper hergestellt werden. Nach der Trocknung werden die Leichtzuschlagstoffe durch eine Flüssigphasen-Sinterung so versintert, dass im Gegensatz zu konventionellen Sinterprozessen sowohl das mikroskopische als auch das makroskopische Porengefüge der Grünkörper erhalten bleibt. Die Ausbildung von Sinterhälsen zwischen den Leichtzuschlagstoff-Granulaten führt zu hohen mechanischen Festigkeiten.

Gebiet Beispiel  

Schallschutz

flexible Raumgliederungssysteme, Absorber für Kraftwerksanlagen

 

Wärmeschutz

Leicht-Mauerwerk, Wärmedämmverbundsysteme

 

Brandschutz

Brandschutzklappen

 

Ofenbau

Schornstein-Mantelsteine

 

Fahrzeugbau

Crash-Absorber

 

Bioverfahrenstechnik

Katalysatorträger

 
Biomedizinische Technik

resorbierbare Implantate