Datenbank: Mikrofonierung einzelner Musikinstrumente für immersive Audioproduktion

Testaufnahmen mit Saxophone
© Leon Hofmann
Testaufnahmen des konzipierten Stützmikrofonverfahrens im reflexionsarmen Freifeldraum des Fraunhofer IBP Stuttgart.

Bis zum heutigen Zeitpunkt gibt es noch keine konventionelle Möglichkeit, einzelne Musikinstrumente als ausgedehnte Quellen in immersiven Audioproduktionen darstellen zu können – das Musikinstrument wird stattdessen stets als Punktschallquelle betrachtet. Aus diesem Grund wurde am Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP eine mehrdimensionale Mikrofonanordnung entwickelt und durch Testaufnahmen im reflexionsarmen Raum erprobt. Die entstandenen, nachhallfreien Audiodaten werden vom Fraunhofer IBP kostenfrei als Download mit CC BY-NC-ND Lizenz für weitere Forschungszwecke zur Verfügung gestellt und detailliert dokumentiert.  

Projektziele

Im Rahmen einer Kooperation der Hochschule der Medien Stuttgart mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP und dem Fraunhofer-Institut für integrierte Schaltungen IIS wurde ein Stützmikrofonverfahren entwickelt, welches die ausgedehnte Abbildung einzelner Musikinstrumente für immersive 3D-Audioproduktionen ermöglicht. Zur praktischen Erprobung und zukünftigen Forschung wurden im reflexionsarmen Freifeldraum P22 des Fraunhofer IBP Testaufnahmen von zehn Instrumenten sowie zwei Gesangsstimmen mit einer Vielzahl verschiedener Mikrofonpositionen und mehreren 3D-Audio-Setups angefertigt. Als Musikstück wurde eine moderne Bearbeitung des britischen Volksliedes »Scarborough Fair« verwendet, sodass sowohl einzelne Instrumente abgehört und untersucht, als auch eine musikalisch stimmige Gesamtmischung aus allen Signalen erprobt werden kann.      

Projektergebnis

Die editierten und synchronisierten Rohdaten sowie Hintergrundinformationen und Dokumentationen zum Mikrofonverfahren stehen in Form der vorliegenden Datenbank (siehe Downloadbereich unten) öffentlich und unentgeltlich zur Verfügung. Da die konzipierte Anordnung auf koinzidenter MS-Stereofonie beruht, können die Signale auch in konventionellen Mono- oder Stereo-Umgebungen als musikalisch und technisch hochwertige hallfreie Instrumentensignale Verwendung finden. So eignen sie sich beispielsweise für raumakustische Simulationen (Auralisierung verschiedener Räume) sowie bei der Erprobung von Hall-Algorithmen.

Die finalisierte Produktion mit binaural-3D Audio inklusive Videoaufnahmen aus dem Freifeldraum ist auf der Seite der Hochschule der Medien zu finden .

Die Verwendung erfolgt unter CC BY-NC-ND Lizenz. Veröffentlichungen sind u. U. nach Rücksprache möglich. 

Testaufnahmen mit Violine
© Leon Hofmann
Testaufnahmen des konzipierten Stützmikrofonverfahrens
© Leon Hofmann
Testaufnahmen Querflöte
© Leon Hofmann