Fraunhofer IBP verstärkt Institutsleitung

Pressemitteilung /

Zum Jahresbeginn erhielt die Institutsleitung des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP personelle Verstärkung. Prof. Dr. Philip Leistner übernahm mit Wirkung zum 1. Januar 2016 die Funktion des Institutsleiters und unterstützt damit Prof. Dr. Klaus Peter Sedlbauer in seinen Leitungsaufgaben. Die bisherige Leitung der Abteilung Akustik durch Prof. Leistner ging nahtlos an Dr. Peter Brandstätt über.

Portrait Prof. Dr. Philip Leistner.
© Fraunhofer IBP
Prof. Dr. Leistner hat zum 1. Januar 2016 die Leitung des Fraunhofer IBP übernommen.

»Wir wollen die wissenschaftliche Exzellenz des Instituts festigen und die bauphysikalische Forschung und Entwicklung weiter ausbauen, um den Nährboden für die Umsetzung herausragender Ideen noch weiter zu verbessern«, erläutert Prof. Sedlbauer. Seit über 85 Jahren behauptet sich das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP erfolgreich in der Bildungs- und Forschungslandschaft im nationalen und internationalen Wettbewerb. Gegründet im Jahr 1929 ist es das älteste Institut in der Fraunhofer-Gesellschaft. »So alt wie unser Institut fühlen wir uns keineswegs. Im Gegenteil, mit Tradition und Innovation widmen wir uns den jüngsten Herausforderungen der Baubranche«, erklärt der neue Amtsinhaber Leistner. Er kennt das Institut seit zwanzig Jahren und hat mit seiner Abteilung Akustik Maßstäbe gesetzt. Nicht nur viele Entwicklungen wie neuartige Akustikbauteile hinterlassen Spuren, sondern auch von ihm aktuell ins Leben gerufene Initiativen für Büros, Hotels, Schwimmhallen oder auch Städte. Dem passionierten Akustiker liegt dabei die ganzheitliche Gestaltung am Herzen, z.B. auch für den Zukunftsraum Schule.

Über mehrere Standorte hinweg deckt das Fraunhofer IBP eine große fachliche Bandbreite ab, die über das Themenspektrum der klassischen Bauphysik weit hinaus reicht. Inzwischen werden Erkenntnisse der Bauphysik auf benachbarte Forschungsbereiche wie »Räume« von Autos oder Flugzeuge übertragen. »Qualität und Originalität, fachliche Tiefe und praktikable Lösungen sehen wir als Maßstäbe für die bauphysikalische Forschung und Lehre«, fügt Leistner weiter an.

Direkt auf das Lebensumfeld des Menschen einzuwirken und dieses nachhaltig zu verbessern, ist das erklärte Ziel der Wissenschaftler des Fraunhofer IBP. Unbestritten hat diese Disziplin die Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten gravierend beeinflusst und ihr richtungsweisende Impulse gegeben. Bauphysikalische Kernthemen wie Energie, Akustik, Raumklima, Licht und Feuchte sind in das Bewusstsein der Menschen vorgedrungen und haben sie sensibilisiert für aktuelle und wesentliche Herausforderungen.

Ein Beispiel ist unsere Energieversorgung, die derzeit auf eine neue Grundlage gestellt wird. Dabei spielen Städte und Gebäude eine Schlüsselrolle bei der C02-Reduzierung. Nie zuvor wurde von Forschern, Erfindern und Ingenieuren mehr Kreativität verlangt. Mit an vorderster Front ist das Fraunhofer IBP an der Entwicklung neuer Technologien und Konzepte für die urbane Zukunft beteiligt. Zahlreiche Demonstrations- und Modellprojekte bilden die Grundlage, innovative Konzepte zu erproben und sie anschließend umfangreichen Praxistests zu unterwerfen. Sie geben Aufschluss darüber, ob die Ergebnisse praxistauglich sind und wo gegebenenfalls noch nachgebessert werden muss.

Effizienz in jeder Hinsicht ist gefordert. Es gilt, Techniken zu schaffen, die das Leben entlasten statt belasten. Die Welt ist komplex und geprägt durch sich permanent verändernde Anforderungen an Menschen und Gebäude. Wohn- und Arbeitsumfeld müssen den gestiegenen Ansprüchen genügen und ganzheitliche Lösungen bieten. Das Gebäude der Zukunft wird mehr als ein Haus sein. Wir werden in kleinen Kraftwerken wohnen, also in Gebäuden, die mehr Energie liefern als sie verbrauchen. Knappe Rohstoffe zwingen zur Ressourcen- und Materialeffizienz. Als Folge davon sind Bauten und Baumaterialien vollständig rückbaubar oder fließen als recycelte Materialien in den Stoffkreislauf zurück. Die Gebäude werden außerdem viel intelligenter sein und nicht nur für ein Optimum an Wohlbefinden für ihre Nutzer sorgen, sondern auch ihre Leistungsfähigkeit unterstützen, ob in Kita und Schule, ob daheim oder im Büro. »Seit einigen Jahren gehören auch Psychologen zum Institut. Heute können wir die Bedürfnisse der Menschen in konkrete Ansprüche an Räume und Gebäude übersetzen«, stellen Leistner und Sedlbauer unisono fest und bekräftigen das Ziel, unter der Überschrift »Menschen in Räumen« diesen Weg weiter zu verfolgen.

Auf viele drängende Fragen zum Klimawandel und zur Ressourcenknappheit, zur Urbanisierung und zum Bevölkerungswachstum kann und wird die Bauphysik auch künftig Antworten beisteuern. »Der Garant für unsere Zukunft ist das Team des Fraunhofer IBP. Mit ihm werden wir uns kontinuierlich weiterentwickeln, gemeinsam mit unseren vielen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft«. Das haben sich die beiden Institutsleiter des Fraunhofer IBP auf ihre Fahne geschrieben.

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