Feuchteschutzrichtlinie für Südkorea

Feuchteschutzrichtlinie Südkorea 2019
© Fraunhofer IBP
Projektauftakt im Oktober 2019 in Seoul.

Gebäude müssen stetig höhere Anforderungen an den Wärmeschutz und die Energiebilanz erfüllen – das gilt auch in Korea. Werden Gebäude in Niedrigenergiebauweise gebaut, treten jedoch vielfach Feuchte- und Schimmelprobleme auf. Denn: Je besser ein Gebäude gedämmt und je luftdichter es ausgeführt ist, desto geringer ist oft auch das Trocknungspotenzial und desto höher werden die hygrothermischen Belastungen. Der Feuchteschutz, der zuvor kaum ein Thema war, rückt daher stark in den Fokus. Der Feuchteschutzplanung muss dementsprechend deutlich mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Projektziele

Langjährige hygrothermische Expertise

Die Abteilung Hygrothermik des Fraunhofer IBP entwickelt in Kooperation mit koreanischen Partnern eine neue Feuchteschutzrichtlinie für Südkorea. Das koreanische Bauministerium finanziert dieses Vorhaben. Die neue Richtlinie orientiert sich an der Neufassung der DIN 4108 vom Oktober 2018, die jedoch an die bautechnischen, klimatischen und rechtlichen Anforderungen in Korea angepasst werden. Die koreanischen Partner wollen von der langjährigen hygrothermischen Expertise des Fraunhofer IBP profitieren und die Feuchteschutzthematik in Korea auf den neuesten Stand bringen.

Stand des Projektes

Aufbau von Laboren vor Ort

Neben den theoretischen Arbeiten sind auch praktische Schritte erforderlich: Üblicherweise werden von Baustoffen in Korea bisher weder das Wasserdampfdiffusionsverhalten noch die Sorptionseigenschaften oder der Flüssigtransport ermittelt. Es ist daher bis dato nicht möglich, vereinfachte Bewertungsverfahren wie das nach Glaser heranzuziehen. Im Kontext des Projektes und mit Unterstützung des Fraunhofer IBP erfolgt der Aufbau von Laboren, um alle hygrothermischen Materialkennwerte vor Ort ermitteln zu können.
 

Verschiedene Klimaregionen

Weiterhin entwickeln Experten hygrothermische Referenzjahre für die verschiedenen Klimaregionen, ebenso wie Raumklimamodelle, die auf den Nutzergewohnheiten in Korea basieren. Auch die dort maßgeblichsten Schadensmechanismen sollen analysiert und entsprechende Grenzwerte für die Bemessung in der Praxis erarbeitet werden.

 

Projektpartner

  • Passive House Institute Korea (PHIKO)
  • Korea Institute of Civil Engineering and Construction Technology (KICT)
  • Korea Appraisal Board
  • Architectural Institute of Korea
  • weitere Universitäten und Forschungsinstitute
  • große Planungs- und Baufirmen wie SAMOO C.M. und Hanil MEC