Ermittlung der Einsparpotentiale an Heizwärme durch die Nutzung innenliegender Sicht- und Sonnenschutz-Systeme
Bei Einfamilienhäusern (EFH) wird diese Einsparung durch die nächtliche Erhöhung des Wärmeübergangswiderstandes an den Innenseiten der Fenster und der damit verbundenen Reduzierung des U‑Wertes erreicht. Bei Bürogebäuden können die solaren Wärmegewinne während der Heizperiode erhöht werden, wenn tagsüber statt außenliegender Sonnenschutzsysteme innenliegende Behänge zur Vermeidung von Blendung verwendet werden.
Zunächst werden in der Versuchseinrichtung für Energetische und Raumklimatische Untersuchungen (VERU) verschiedene Verglasungen ohne und mit innenliegenden Behängen vermessen, um deren Einfluss auf die U‑Werte der Verglasungen zu ermitteln. Diese Messungen werden sowohl an einer für Wohnräume typischen Lochfassade als auch an einer für Bürobauten repräsentativen vollverglasten Fassade durchgeführt.
Anschließend wird sowohl in einem EFH (Zwillingshäuser des Fraunhofer IBP) als auch in einem Büro der Einfluss der innenliegenden Behänge auf den Heizwärmebedarf untersucht. An dem EFH werden die Behänge hierzu nachts geschlossen, um den hierdurch verursachten erhöhten Wärmewiderstand des Fenstersystems zu nutzen. Bei der Bürosituation werden, zusätzlich zur nächtlichen Nutzung, tagsüber anstatt außenliegender Raffstores innenliegende Behänge als Blendschutz verwendet.
Ergebnisse
- Die untersuchten innenliegenden Behänge erhöhen den Wärmeübergangswiderstand um durchschnittlich 0,04 – 0,35 (m²K)/W. Abhängig von der Verglasung bedeutet dies eine Verringerung des U‑Werts zwischen 4 und 49 Prozent.
- Die Heizwärme-Einsparungen bei EFHs durch Schließen der Behänge in Winternächten können bis zu zwölf Prozent erreichen.
- Die erhöhte Nutzung solarer Wärmegewinne im Büroszenario ermöglicht Heizwärme-Einsparungen von etwa vier bis 32 Prozent.