Der neue VHV-Bauschadenbericht Hochbau 2021/22 ist jetzt für Sie erhältlich

Deckblatt VHV-Bauschadenbericht 2021/22
© Fraunhofer IRB Verlag
Der neue VHV-Bauschadenbericht Hochbau 2021/22.
Darstellung hygrothermische Interaktionen
© Fraunhofer IBP
Darstellung der dynamischen hygrothermischen Interaktionen zwischen den Räumen und den umschließenden Bauteilen sowie der Anlagentechnik eines Gebäudes in Abhängigkeit von den externen und internen Klimabeanspruchungen.

Der VHV-Bauschadenbericht wird vom Institut für Bauforschung e. V. in Hannover zusammengestellt und gibt einen aktuellen und umfassenden Überblick zur Thematik von Bauschäden und -mängeln sowie zum grundsätzlichen Begriff der Qualität beim Planen und Bauen. Prof. Dr. Hartwig Künzel, Leiter der Abteilung Hygrothermik am Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, ist in der diesjährigen Ausgabe des Berichts mit einem Beitrag vertreten. Dieser zeigt, dass ein sehr großer Anteil der Schäden auf Feuchte in Baukonstruktionen zurückzuführen ist. Neben Ausführungsmängeln, Abstimmungsproblemen während der Bauphase und Witterungseinflüssen spielt die architektonische Planung eine große Rolle für Dauerhaftigkeit und Schadensfreiheit einer Konstruktion. Hierbei kommt es insbesondere auf eine angemessene Feuchteschutzplanung an. Das bedeutet, die feuchtetechnische Bemessung der Hüllbauteile sollte so erfolgen, dass kleinere Ausführungsmängel nicht sofort einen Feuchteschaden nach sich ziehen. Es kommt deshalb darauf an, die Bauteile so zu planen, dass sie eine ausreichende Toleranz gegenüber solchen Mängeln besitzen, d. h. sie sollten ein hohes Austrocknungspotential besitzen, sodass das Eindringen kleiner Feuchtemengen entsprechend kompensiert werden kann.

Mit modernen hygrothermischen Simulationsmodellen lassen sich derartige feuchtetolerante Baukonstruktionen problemlos bemessen. Dabei werden alle Feuchtebeanspruchungen denen das jeweilige Bauteil in der Praxis ausgesetzt ist stündlich bilanziert. Das gilt auch für Feuchteleckagen durch Fehlstellen, die sich im Baualltag nie vollständig vermeiden lassen. Außerdem kann der Einfluss der Rohbaufeuchte bei dieser Bilanzierung berücksichtigt werden. Die dynamische Feuchteschutzanalyse mittels hygrothermischer Simulationsverfahren hat inzwischen auch Eingang in die bauaufsichtlich eingeführte deutsche Norm zum klimabedingten Feuchteschutz (DIN 4108-3) gefunden.

Das Fraunhofer IBP entwickelt seit über 25 Jahren Planungswerkzeuge zur instationären hygrothermischen Simulation (www.wufi.de). Neben der eindimensionalen Planungsversion für Architekten, Ingenieure und versierte Handwerker WUFI® Pro, steht für spezielle Anwendungen und vertiefte Analysen auch eine zweidimensionale Version des Programms zur Verfügung. Für die energetische und hygrothermische Auslegung ganzer Gebäude bietet das Fraunhofer IBP zusätzlich die Gebäudesimulationssoftware WUFI® Plus an. Damit kann auch das energetische und feuchtetechnische Zusammenspiel von TGA-Komponenten mit den Hüllbauteilen und der Raumluft exakt abgebildet werden. Dies ist insbesondere bei der Bemessung von Heizung und Kühlung durch thermisch aktivierte Bauteile, wie z. B. bei der Betonkernaktivierung von Vorteil. Außerdem kann die feuchtepuffernde Wirkung von Bauteilen und Einrichtungsgegenständen realitätsnah prognostiziert werden.

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