Ausgehend von dem Pilotprojekt in Berlin wurde die Evaluierung und Verbreitung des Effizienzhaus Plus Standards zum Ziel gesetzt. Der Effizienzhaus Plus Standard ist erreicht, wenn sowohl ein negativer End- als auch Primärenergiebedarf unter Berücksichtigung eines Haushaltsstrombedarfs von 20 kWh/m² (maximal 2.500 kWh/a je Wohneinheit) nachgewiesen wird.
Innerhalb der vom Fraunhofer IBP durchgeführten Begleitforschung werden von den im Netzwerk zusammengefassten 37 Modellvorhaben die Planungswerte mit Hilfe des vom Fraunhofer IBP entwickelten »Effizienzhaus Plus Rechners« überprüft. In einer zwei Jahre laufenden Monitoringphase nach Inbetriebnahme der Gebäude werden Messdaten vergleichend quer ausgewertet. Die Vorstellung der Ergebnisse erfolgt auf der Internet-Plattform der Forschungsinitiative Zukunft Bau
https://www.zukunftbau.de/programm/effizienzhaus-plus/modellvorhaben
sowie in Fachveranstaltungen, Broschüren und Netzwerktreffen vorgestellt.
Bis auf wenige Ausnahmen wird der Effizienzhaus Plus Standard sowohl für Ein- als auch Mehrfamilienhäuser eingehalten. Der wärmedämmtechnische Standard der Gebäude unterschreitet den des EnEV-Referenzgebäudes um ca. 40 Prozent. Die zum Erreichen des Effizienzhaus Plus-Standards erforderliche Photovoltaikfläche liegt zwischen 0,35 m²PV‑Fläche/m²Wohnfläche (MFH) und 0,5 m²PV‑Fläche/m²Wohnfläche (EFH). Gegenüber der Vorherberechnung nach der DIN V 18599 und den Vorgaben des Effizienzhaus Plus Standards wurde im ersten Messjahr im Mittel 10 Prozent mehr Endenergie verbraucht. Dies konnte im zweiten Messjahr auf ein Prozent reduziert werden. Eine gute Übereinstimmung lieferten die berechneten und gemessenen Photovoltaikerträge. Das Monitoring erwies sich als geeignetes Instrument, um Optimierungspotentiale zu ermitteln.
In der Studie »Potenzielle Beiträge der Effizienzhaus Plus Gebäude zum Klimaschutzprogramm der Bundesregierung« konnte das Fraunhofer IBP aufzeigen, dass bei einer 15 Prozent Marktdurchdringung des Effizienzhaus Plus Gebäudestandards im Neubau (Erfahrungswert aus der Fertighausbauindustrie) und saniertem Altbau in Deutschland jährlich folgende gemittelte CO2-Minderungspotentiale erzielt werden können:
- in 2030 - 6 Mio. t/a (ein Anteil von 8 Prozent an den Zielen des Klimaschutzplanes 2030)
- in 2050 - 14 Mio. t/a (ein Anteil von 33 Prozent an den Zielen des Klimaschutzplanes 2050)
DOWNLOAD der Studie [PDF, 78.6 KB]
Die Partner in der Begleitforschung sind:
- Berliner Institut für Sozialforschung GmbH (BIS)
- Zentrum für Energie, Bauen, Architektur und Umwelt GmbH (ZEBAU)
Die Förderung erfolgt durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) vertreten durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR),
FKZ: SWD – 10.08.18.7-11.59 | SWD – 10.08.17.7-13.56b | SWD – 10.08.17.7-15.44